Staffelstabübergabe im Kommissariat in Hessen
Nach 13 Jahren als Leiter des Kommissariats der Katholischen Bischöfe in Lande Hessen hat Dr. Wolfgang Pax diese Aufgabe nun an Dr. Tonke Dennebaum übergeben. Die Staffelstabübergabe an der zahlreiche Politikerinnen und Politiker aller Parteien sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Verbänden und der Kirche teilnahmen, fand am Dienstag, 12. September, im Hotel Oranien in Wiesbaden statt. Hintergrund des Wechsels ist die neue Aufgabe von Wolfgang Pax als Generalvikar des Bischofs von Limburg.
„Das Kommissariat der Bischöfe ist eine ganz wichtige Institution mit einer langen Tradition“, erklärte die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. Es sei für die Landespolitik die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen, die das Miteinander von Kirche und Politik beträfen. Das Kommissariat vertrete die Interessen der Diözese und der Bischöfe in die Politik hinein. „Sie, lieber Dr. Pax, haben dies in ganz herausragender Weise gemacht. Sie haben den Dialog mit der Politik gesucht und intensiviert. Sie waren konstruktiv, haben sich der nicht immer leichten Aufgabe gestellt und ganz überzeugende Arbeit geleistet“, so Wallmann. Sie lobte Pax als verlässlichen Gesprächspartner, dessen Meinung und Rat parteiübergreifend stets sehr geschätzt worden sei. An dieses gute Miteinander könne Tonke Dennebaum nun gut anknüpfen, die Netzwerke weiter ausbauen und so mit dazu beitragen, einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. „Ihnen, lieber Dr. Dennebaum, viel Glück und gutes Geschick. Die Landesregierung freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen“, sagte Wallmann.
Ein glaubwürdiges Gesicht der Kirche
Lob für die Arbeit von Wolfgang Pax als Leiter des Kommissariats gab es auch von seinen Auftragsgebern, den hessischen Bischöfen. „Wir begehen heute hier mit der Staffelstabübergabe einen wichtigen Einschnitt“, sagte der Mainzer Bischof, Dr. Peter Kohlgraf. Sein Dienst als Bischof sei immer eng vom Kommissariat begleitet worden. „Ich habe die Arbeit des Kommissariats sehr, sehr schätzen gelernt. Es gibt viele Treffen und Gespräche mit Spitzenverbänden und der Politik. Das Kommissariat hat diese immer exzellent vorbereitet und durchgeführt. Vielen Dank dafür“, so Kohlgraf. Wolfgang Pax sei ein glaubwürdiges Gesicht von Kirche, einer Kirche, die sich in die Gesellschaft einbringen will. „Als Kirche wollen wir präsent sein. Wir wollen uns in Debatten einbringen und wollen unsere Stimme und unsere Werte in gesellschaftliche Kontexte einbringen. Diesen Willen sollten wir nicht kleinreden“, sagte der Bischof von Mainz. Kohlgraf überreichte Tonke Dennebaum die Ernennungsurkunde zum Leiter des Kommissariats. „Auf der Suche nach einem Nachfolger von Dr. Pax kamen Sie mir direkt in den Sinn. Das brachte mir zwar den Zorn mancher Mainzerinnen und Mainzer ein, weil Sie in der Bischofsstadt segensreich wirken, war aber unumgänglich“, so Kohlgraf. Dennebaum sei bestens auf die Aufgabe in Wiesbaden vorbereitet. Er habe mit Jugendlichen und jungen Menschen gearbeitet, sei ein guter Seelsorger und wissenschaftlich hoch qualifiziert. „Ich bin mir sicher, dass sie die Herzen und den Verstand der Menschen in Wiesbaden gewinnen werden und Mainz dabei nicht vergessen werden“, so Kohlgraf.
Viel Gutes auf den Weg gebracht
Auf die Zusammenarbeit mit Tonke Dennebaum freut sich auch Kultusminister Alexander Lorz. Er hieß den neuen Kommissar in Vertretung des Ministerpräsidenten und der Landesvertretung herzlich willkommen. Für ihn ist es eine großartige Errungenschaft, dass es ein geregeltes Miteinander zwischen Kirche und Staat in Deutschland gibt, dass es aus der Weimarer Reichsverfassung unverändert ins Grundgesetz geschafft hat, und dass das Selbstbestimmungsrecht der Kirche garantiert. Damit dieses System funktioniere brauche es Institutionen und Personen. Mit und im Kommissariat habe man beides. Eine ganz wichtige Schnittstelle und kluge und verlässliche Personen. „Lieber Dr. Pax, wir kennen uns lange. Sie waren und sind für uns ein kluger, verlässlicher und scharfsinniger Gesprächspartner. Ich erinnere mich gerne an unsere sehr fruchtbaren Gespräche aus denen ich immer beseelt und bereichert hinausgegangen bin. Sie haben viel Gutes auf den Weg gebracht“, sagte Lorz.
Türöffner und Vermittler
Gute Erfahrungen mit dem Kommissariat und dem Leiter dieser Einrichtung hat auch Bischof Dr. Michael Gerber gemacht. In seinem Grußwort berichtete der Bischof von Fulda davon und ging auf die Bedeutung des Kommissariats ein. Es ginge im Kommissariat darum, die Dinge zu regeln, die das Konkordat, der Vertrag zwischen der Kirche und dem Staat, vorsehe. „Sie, lieber Wolfgang Pax, waren mir seit dem ersten Tag in der Aufgabe als Bischof von Fulda ein wichtiger Türöffner und Vermittler in beiden Richtungen. Personen prägen Organisationen und Organisationen prägen Personen. Das trifft auf das Kommissariat in herausgehobener Weise zu. „Sie haben Beziehungen gepflegt und das Zusammenwirken zwischen Kirche und Politik für das Gemeinwohl fruchtbar werden lassen“, sagte Gerber. Dieser Einsatz sei immer auch ökumenisch ausgerichtet und zu leisten und dies gelinge in Hessen ganz hervorragend.
Hervorragend, so Wolfgang Pax, seien auch die vielen Menschen, die er als Leiter des Kommissariats kennengelernt und mit denen er zusammengearbeitet habe. „Bei meinen Amtsantritt sagte Ministerpräsident Bouffier damals, dass ich hier hervorragende Menschen kennenlernen werde. Er hatte Recht und dafür bin ich sehr dankbar“, sagte Pax. Dankbar sei er auch für das ökumenische Miteinander und für das große Vertrauen, dass die Bischöfe ihm entgegengebracht hätten. „Ich konnte nur so erfolgreich hier wirken, weil ich hervorragende Mitarbeitende im Kommissariat hatte und habe. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen“, so Pax. Die Arbeit im Kommissariat sei Netzwerkarbeit. Er habe Netzwerke mit ganz vielen Institutionen und Personen erlebt. Netzwerke für eine freiheitliche Demokratie, die mit wenig Hierarchie auskamen. Auch dafür sei er rückblickend dankbar. „Die Arbeit im Kommissariat hat mich geprägt. Ich werde auch in neuer Funktion dafür eintreten, dass es eine Kirche gibt, die sich in Netzwerken mit Institutionen und Personen, für freiheitliche Demokratie und wenig Hierarchie, einbringt“, sagte Pax.